Archiv 2017

Mittelalterliches Treiben im Nienthal
Marc Dobkowitz, Ostholsteiner Anzeiger, 05.09.2017
„Lütjenburger Aufbruch“ bot am Wochenende Einblicke in vergangene Zeiten / Erntedank im Mittelpunkt
Im Nienthal war am Wochenende die Zeit rund um die Turmhügelburg ins Mittelalter zurückgedreht. Der Förderverein hatte zum „Lütjenburger Aufbruch“ geladen und Ritter, Händler, Barden und Spielleute waren zu einem mittelalterlichen Erntedankmarkt gekommen. Das Leben in der Burg und im angrenzenden Lager lockte auch interessierte „Zeitreisenden“ aus der Gegenwart an, die sich in die Zeit der Christianisierung Wagriens entführen ließen.
Das „Hansevolk zu Lübeck“ hatte es sich ganz am Ende des Lagerplatzes unter den Birken gemütlich gemacht und die „Lütte Grete“ dabei. Die kleine Kanone wurde an beiden Nachmittagen bei der Vorstellung der spätmittelalterlichen Feuerwaffen präsentiert. Zuvor konnten sich die Besucher mit der Söldner-Gruppe „Ueterst End“ und den Reitern „Bodendieks Schildknappen“ mitten in eine Schlacht mit Schwertern und Lanzen versetzen lassen. Einen Einblick in die Kleidung von Gesinde und Adel gab es bei einer Modenschau im Burghof. Dort berichtet auch ein Zeidler wie ab der Mitte des 13. Jahrhunderts mit wilden und domestizierten Bienen in den Wäldern Honig gewonnen wurde. Die Leckereien im Stile vergangener Jahrhunderte zogen Lagerbewohner wie Besucher gleichermaßen an. Die Brote und der Butterkuchen aus dem rekonstruierten Backhaus fanden reißenden Absatz und auch Wildburger und Flammlachs aus der Taverne gingen für ein paar Silberlinge über den Tresen. Ketchup oder Mayonnaise suchte man jedoch vergebens. Dafür gab es Preiselbeer- und Himbeer-Senf. Die Suppen wanderten stilecht aus dem Kessel in die Tonschale so wie die Getränke im Krug gereicht wurden. Die kleinsten Besucher konnten an einigen Ständen im Lager handwerkliches Geschick beweisen und so unter anderem einen Lederbeutel für ihr Taschengeld oder Glitzersteine herstellen. Auf dem ganzen Gelände waren Körbe versteckt, in denen es Erntedank-Gaben zu ertasten galt.
Bogenschießen und Ponyreiten machten das Abenteuer für Kinder perfekt. Für Zerstreuung sorgte Martje Haselbach mit ihren beiden Handpuppen Ask und Embla in einem geflochtenen Wikinger-Schiff auf der Suche nach immer neuen Geschichten von Göttern, Riesen, Menschen und Zwergen. Mittelalterliche Klänge gab es von den Gruppen „Drudabings“ und „TriScurria“ die auch in die Instrumente der damaligen Zeit einführten. Im Tavernenzelt fand zum zweiten Mal der Bardenwettstreit für jedermann statt. Für den Sieger waren eine Namensplakette auf dem Bardenthron von Nienthal und ein speziell angefertigtes Kleinod ausgelobt.

Die „Gesellschaft der Freunde der mittelalterlichen Burg in Lütjenburg e.V.“ trauert um
Heinrich Oelerich
*20.10.1926 † 20.07.2017
Herr Oelerich war einer der Gründerväter, ein „Urgestein“ der Turmhügelburg, ein hervorragender wissenschaftlicher Berater und ein stets einsatzbereiter, engagierter „Burg-Führer“ mit seiner eigenen typischen Art.
Er fühlte sich einfach wohl an „seiner“ Burg.
Herr Oelerich wurde wegen seiner vielen Verdienste um die Archäologie mit der „Goldenen Schaufel“ des Archäologischen Landesamtes ausgezeichnet.
Er hinterlässt eine große Lücke!
Der Vorstand der Turmhügelburg

Mit Speer, Axt und Bogen
06. Juni 2017, Ostholsteiner Zeitung, Text/Foto Andrea Seliger
Wikingerlager an der Turmhügelburg in Lütjenburg hatte erstmals Wettbewerb für Familien im Programm
Um das edle Horn von Nienthal zu gewinnen, kann man sich schon mal ein bisschen ins Zeug legen. Die Disziplinen: Speerwerfen, Axtwerfen, Bogenschießen. Doch der Held allein wird hier nichts: Der neue Wettbewerb im Wikingerlager an der Turmhügelburg in Lütjenburg ist für Familien.
Mit dem neuen Dreikampf will Burgherr Hartmut Eller alias Eberhard von Bodendiek den Sonntag noch ein bisschen spannender machen – am Sonnabend findet bereits traditionell der Einzelwettkampf statt. „Jetzt wollten wir auch mal was für die Familien machen.“ Und so wirft der achtjährige Jonathan aus Celle zum ersten Mal in seinem Leben einen Speer. Sein sechsjähriger Bruder hat sich für die Axt entschieden. „Also bleibt für mich Bogenschießen“, sagt Vater Christoph Schön und schlägt sich dabei für einen Anfänger erstaunlich gut. Die Teilnehmer, insgesamt neun Familien mit je drei Personen, sind ein gemischtes Völkchen: Pfingsturlauber wie die Schöns, die sich spontan angemeldet haben, aber auch solche, die selbst am Lager teilnehmen und mit ihren historischen Gewändern gleichzeitig Teil der Wikinger-Kulisse sind. Wie das Grüppchen aus Jörg Hamann, Tochter Johanna (10) und deren Freundin Dana (13).
Hamann, im Alltag Tischler, ist Schöpfer des „Tjostdrachen Torkel“, von dem aus sich Kontrahenten gegenseitig auf ungefährliche Weise gegenseitig ins Stroh schubsen können. Tochter Johanna war schon im Alter von sechs Wochen zum ersten Mal auf einem Mittelalter-Markt dabei. „Urlaub vom Alltag“, sind für Hamann solche Lager, „einfach mal raus, ohne E-Herd und Technik“. Er gehört außerdem zur Theatergruppe Midgard-Skalden, die regelmäßig in Haithabu auftritt. Dort spielen auch Kinder mit – und so trafen sich Johanna und Dana. „Wenn ich in der Schule davon erzähle, machen sich die meisten darüber lustig, aber das ist mir egal“, sagt die 13-Jährige über ihr Hobby. Und dass sie beim Wettbewerb mit dem Bogen glänzte, ist kein Zufall: „Ich bin in zwei Bogenschießclubs.“
Gut 100 Lager-Teilnehmer mit Zelten und Ständen sind diesmal dabei. „Wir haben so viel Zulauf, dass wir gar nicht alle aufnehmen können“, sagt Eller und achtet dabei auf die Authentizität. Die Besucher können natürlich kommen, wie sie wollen – wer im Lager wohnt, darf aber weder Plastikschüsseln noch Handys noch industriegefertigte Zigaretten herumliegen lassen. „Das ist okay“, findet Hamann. Damit es im Zelt trocken bleibt, setzt er auf doppelte Leinwand, auf dem Tisch draußen stehen getöpferte Schüsseln, Ren- und Schafsfelle machen die Sitzbänke weich und warm. Die Grenze der Authentizität ist für ihn das Diabetes-Set seiner Tochter, das immer sicht- und greifbar sein muss: „Das ist nicht verhandelbar“ – was aber auch noch nie nötig war.
Gewonnen hat das edle Horn von Nienthal übrigens die Wikinger-Familie Take aus Wilhelmshaven
22. April 2017, Ostholsteiner Anzeiger, Text Michael Kuhr
Mitglieder des Vereins Gesellschaft der Freunde der mittelalterlichen Burg rückten mit Säge, Spaten und Putzlappen im Nienthal an.
Wenn Mitglieder des Vereins Gesellschaft der Freunde der mittelalterlichen Burg in Lütjenburg mit Säge, Spaten und Putzlappen im Nienthal anrücken, ist der Saisonbeginn nicht mehr fern.
Rund 20 der bundesweit mehr als 400 Mitglieder trafen sich am Sonnabend auf dem Gelände mit dem Burgherrn und Vereinsvorsitzenden Graf Eberhard von Bodendiek alias Hartmut Eller, um in vier Gruppen Holz für Feuerstellen zu sägen und zu spalten, Geäst zu verbrennen, Häcksel auf den Wegen in der Burg zu verteilen und den Knick an der Werkstatt mit Buchen, Eichen und Haselnuss zu bepflanzen. Ein neuer kleiner Ofen wurde gebaut, damit Burgbelebungsgruppen Brot und Kuchen backen können. Zweimal im Jahr steht der Putz- und Aufräumtag an.
Eröffnung ist am 40. Internationalen Museumstag (21. Mai) mit belebter Burg, Burgführungen und einer archäologischen Sonderführung zum Großen und Kleinen Schlichtenberg in Futterkamp (Gemeinde Blekendorf). Dortige Ausgrabungen am Adelssitz Kleiner (von 1206) und Großer Schlichtenberg (1356) lieferten die Vorlage für das Bauwerk der Turmhügelburg. Zu Pfingsten (3. und 4. Juni) lädt das große Winkingerlager zu Markt, Handwerk und Musik ein. Im Jahreslauf schließen sich die Feste Mittelalterey und Lütjenburger Aufbruch an, es gibt einen Freiluftgottesdienst zum Lutherjahr, einen Mittelalter-Adventsmarkt und ein Konzert mit Minnegesang sowie mehrere Vorträge. www.turmhuegelburg.de

Die „Gesellschaft der Freunde der mittelalterlichen Burg in Lütjenburg e.V.“ trauert um
Alfons Bendorf
*02.02.1938 † 04.03.2017
Mit seinem unverwechselbaren Auftreten, seinem Humor, seiner hilfsbereiten und zupackenden Art hat er sich in vielfacher Weise um die Burg und den Verein verdient gemacht.
Er hinterlässt eine große Lücke!
Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Ruth.
Wir verabschieden uns von ihm am 14. März um 11:00 Uhr auf dem Friedhof in Neukirchen.
Der Vorstand der Turmhügelburg

Redaktion/Text: hein´s magazin, Ausgabe Februar 2017 - B. Schulz
„Die mit Liebe zum Detail rekonstruierte mittelalterliche Turmhügelburganlage in Nienthal bei Lütjenburg lässt mit vielen tollen lebendigen Aktionen und Angeboten die Herzen kleiner und großer Mittelalterfans höher schlagen. Auch für Handwerker, an historischer Architektur sowie an Archäologie Interessierte ist die Bauweise sowie die Anordnung der Gebäude ein lehrreiches Anschauungsobjekt. Die Burg wächst ständig und stellt durch ihre in weiter Runde Einmaligkeit einen ganz besonderen Besuchermagneten dar. Somit ist sie eine große Bereicherung für die Stadt Lütjenburg, für das Umland, für Schleswig-Holstein und weit darüber hinaus“, meint Petra Gramkow, Inhaberin und Geschäftsführung der am Lütjenburger Marktplatz ansässigen Werbeagentur ´inpuncto werbung´.
Stefan Gramkow, Mitgeschäftsführer der Agentur, stimmt seiner Gattin voll und ganz zu: „Wir sind schon lange Mitglied des Vereines, und wissen um die Anstrengungen der Burg, finanzielle Mittel aufzutreiben. So stellten wir als Sponsor immer wieder unsere Arbeit und Raum in unserem hein´s magazin, sowie in der Adventsbroschüre für redaktionelle Beiträge zur Verfügung. Wir überlegten uns, wie wir das Projekt ´Turmhügelburg´ noch mehr unterstützen können. Da die über 10 Jahre alte Internetseite der Turmhügelburg den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügte, kam uns die Idee, einen modernen, übersichtlichen, anwenderfreundlichen und optisch ansprechenden neuen Internetauftritt zu gestalten, der technisch auf dem neuesten Stand ist.“
Heinrich Ripke (stv. Schatzmeister) stellte als Haus- und Hoffotograf der Burg das Fotomaterial zur weiteren Baerbeitung zur Verfügung , Klaus Dygutsch, Seniorchef des Preetzer Bauunternehmens Schwalbe, Bauherr und Patron der Burg überarbeitete schon vorhandene Texte zum Bugbau neu, Hartmut Eller (Burgherr und 1. Vorsitzender) kommunizierte mit dem archäologischen Landesamt, mit ´Fröhlich Geschrey´, die die Intromusik zur Verfügung stellen, mit dem Vorstand der Burg und vielen mehr und stand den beiden Lütjenburger Webdienstleistern als Ansprechpartner zur Verfügung. Petra und Stefan Gramkow feilten in vielen, vielen Stunden an der Gestaltung, Texten, Fotos, Musik-und Videoeinspielungen herum, bis das dabei herausgekommen ist:
Die neue Internetseite der Burg ist zwar jetzt schon im Netz, sie wird im April auf der Jahreshauptversammlung den Anwesenden aber nochmals ganz offiziell vorgestellt.
„Wir sind glücklich, wenn auch Ihnen der neue Internetauftritt gefällt und wir damit in vielen Menschen in Nah und Fern die Lust auf einen Besuch der Burg wecken“, freuen sich Petra und Stefan Gramkow.
Redaktion/Text: Werbeagentur ´inpuncto werbung´ - im Januar 2017 - Petra Gramkow
Große und kleine Mittelalterfans kommen auch in diesem Jahr ganz in der Nähe von Lütjenburg wieder voll auf ihre Kosten, denn der Terminkalender der Burg ist gespickt mit vielen interessanten und spannenden Aktionen. Burgherr Graf Eberhardt von Bodendieck und seine Mannen (und natürlich auch die Burgfrauen) freuen sich über viele interessierte Besucher und das nicht nur zu den regulären Öffnungszeiten und zu den großen Veranstaltungen. Auch außerhalb der Öffnungszeiten kann das Gelände frei betreten werden. Befinden sich Mittelaltergruppen zu den ´Burgbelebungen´ vor Ort, sind Besucher ebenfalls ganz herzlich willkommen, denn die Burg versteht sich als ein lebendiges Museum.
Die fachlich kompetenten Burgführer warten schon auf ihren Einsatz, um Erwachsenen und Kindern das Leben in der authentischen Rekonstruktion einer mittelalterlichen Burganlage nahe zu bringen. Viele kleine und große Mittelaltergruppen haben bereits ihre Ranzen geschnürt, um die Burg zu belagern. Die Organisation der traditionellen Großveranstaltungen, wie das Wikingerlager, die Mittelalterey und der Lütjenburger Aufbruch mit Bardenwettstreit, ist in vollem Gange. Auch der Termin des Freiluftgottesdienstes steht und Holger Schäfer sowie Ralf Popken stimmen sich musikalisch auf den Minnesang-Termin ein. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene hat sich die Museumspädagogin auch wieder Vieles ausgedacht. Das Jahr 2017 wird dann feierlich mit einem mittelalterlichen Adventsbasar und anschließender Andacht ausklingen.
Demnächst wird ein spannendes Geheimnis gelüftet: Die Inhaber der in Lütjenburg ansässigen Werbeagentur ´inpuncto werbung´, Petra & Stefan Gramkow, haben als Geschenk an die Gesellschaft der Freunde der mittelalterlichen Burg in Lütjenburg e. V. eine neue moderne und übersichtliche Internetpräsenz geschaffen. Bei der Jahreshauptversammlung soll sie der Öffentlichkeit vorgestellt werden.