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Archiv 2008

Zeidlerei an der Turmhügelburg, Nienthal/Lütjenburg

Die Neue Bienenzucht, November 2008

Von Imkerei Waierland Matthias Wriedt. Zum Ehrenhain 35, 24211 Schellhorn. www.klosterhonig.de

Der Förderverein Turrnhügelburg ist seit einigen Jahren mit dem Aufbau eines Wehrgehöfts im Nienthal (Lütjenburg) beschäftigt, wie es im 13. Jahrhundert im östlichten Holstein existiert haben könnte.
Der Turm als ein markantes Erkennungszeichen ist weithin sichtbar und wird durch das Wohnhaus und das Wirtschafsgebäude des Ritters, ein Wohn-und Stallgebäude, die Schmiede und das Backhaus ergänzt. Weitere Gebäude werden die Siedlungsstruktur in den nächsten Jahren vervollständigen.
Dem Verein unter dem Vorsitz von Hartmut Eller ist es ein Anliegen, die Zeit des Mittelalters anschaulich zu machen und die Gebäude bei verschiedenen Veranstaltungen authentisch "mit Leben zu erfüllen".
Jörg Wilhelmy, beruflich beim Norddeutschen Rundfunk beschäftigt und im Verein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, trat im Januar an unsere Vorsitzende Anke Last heran und regte ein Gespräch auf dem Areal der Turmhügelburg an. Der Verein trug sich bereits seit längerer Zeit mit dem Gedanken, in seine Bauplanung eine Zeidlerei zu integrieren und bat den Landesverband um Unterstützung. An dem Gespräch Mitte Januar 2008 nahmen neben Anke Last und Vorstandsmitglied Margret Puttmann auch ich als zukünftiger Betreuer eines möglichen Bienenstandes an der Turmhügelburg teil.
Herr Eller und Herr Dygutsch (Schatzmeister) erläuterten zuerst bei einer Begehung die Konzeption des "Mittelalterzentrums". Rasch kamen wir gemeinsam zu dem Ergebnis, dass ein Bienenhaus mit Holzmagazinen der passende Rahmen für die Darstellung der Imkerei sei. Sicher ist dies ein Tribut an die Neuzeit, denn im Mittelalter wurde die Waldbienenwirtschaft (Zeidlerei) betrieben, die Bäume mit Aushöhlungen im Kronenbereich voraussetzt. Auch Rutenstülper für die es beispielsweise aus der Nähe von Wilhelmshaven einen Fund gibt, der aus der Zeit des 1. bis 2. Jahrhundertn. Chr. datiert, und Strohkörbe, die vermutlich auch seit den ersten nachchristlichen Jahrhunderten in unserer Region Verwendung fanden, werden nur als Ausstellungstücke in der "Zeidlerei an der Turmhügelburg" zu finden sein. Meine Überlegung gehen aber dahin, zumindest einige ausgestellte Klotzbeuten mit Bienenvölkern zu besiedeln.
Herr Dygutsth als "Bauplaner" des Vereins hatte die Idee, sich an einem Bienenhaus zu orientieren, wie es Wilhelm Busch gezeichnet hat. Im Herbst 2008 wird das Haus vermutlich errichtet, und einige Bienenvölker aus meiner Imkerei werden dann dort aufgestellt.
Am 12. und 13. Juli 2008 hatten Frau Puttmann und ich die Gelegenheit, zum ersten Mal bei der Veranstaltung "Mittelalterey" Öffentlichkeitsarbeit für die Imkerei zu machen. Der gemeinnützige Trägerverein steuerte drei Strohkörbe bei und vom Landesverband wurden zahlreiche Informationsmaterialien und Anschauungsstücke für den "Zeidler-Stand" im Wirtschaftsgebäude zur Verfügung gestellt. In diesem Haus wird den Imkern später dauerhaft eine Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen.
Es war beeindruckend zu sehen, wie verschiedene Gruppen aus ganz Deutschland das Nienthal mit mittelalterlichem Treiben belebt haben. Viele Beteiligte waren bereits am Freitag angereist und übernachteten in Zelten rund um die Burganlage.
Durch das schöne Sommerwetter angelockt, zogen tausende Besucher an beiden Tagen durch die Turmhügelburg, um das Leben und die Arbeit im 13. Jahrhundert vermittelt zu bekommen. Eine Vielzahl von Fragen rund um die Imkerei haben bewiesen, wie groß das Interesse auch an unserem Hobby ist. Neben einer guten Imagearbeit ist es dem Landesverband wichtig, die Gewinnung von Nachwuchs für die Ortsvereine zu fördern. Bei dem einen oder anderen Besucher war durchaus das konkrete Bestreben zu verspüren, mit der Imkerei als sinnvoller Freizeitbeschäftigung zu beginnen. Wir konnten hier Anregungen geben und auf die Angebot unserer Vereine und der Imkerschule hinweisen. Viele Eltern mit ihren Kindern betrachten neugierig die Honigwaben, die anderen Ausstellungsstücke und ließen sich Erläuterungen geben.
Wer Interesse an der Konzeption der Turmhügelburg - diesem "lebenden Museum" - hat, findet auf der Internetseite des Träger Vereins (www.turmhuegeIburg.de) weitere Informationen und ist zu den Veranstaltungen eingeladen. Der Verein freut sich wegen der überaus schwierigen Finanzlage auch über neue Mitglieder und Spender.

Im Mittelalter lässt’s sich wunderbar unterrichten

Kieler Nachrichten, 09. Oktober 2008

Die Turmhügelburg bietet sich für praxisnahe Geschichtsstunden geradezu an

Sie standen im beißenden Rauch des glimmenden Feuers und hörten Hartmut Eller, dem „Burggrafen“ der Turmhügelburg, aufmerksam zu: 14 Geschichtslehrer aus ganz Schleswig-Holstein waren zur mittelalterlichen Burganlage im Nienthal gekommen, um die Möglichkeiten auszuloten, die dieses einzigartige Anwesen für den praktischen Geschichtsunterricht bietet.
„Das ist hier kein Museum mit toten Häusern, sondern Mittelalter zum Anfassen. Und die Schüler können es selbst mit Leben erfüllen“, sagte Hartmut Eller, Vorsitzender des Fördervereins Turmhügelburg, und zählte die Möglichkeiten auf: Die Kinder können sich ein recht authentisches Bild vom Leben der Menschen etwa zwischen 1250 und 1400 machen. Sie könnten ausprobieren, dass es gar nicht so einfach ist, mit Feuerstein, Schwamm und Holz ein Feuer zu entfachen. Sie könnten über dem offenen Feuer einen Eintopf nach mittelalterlichen Rezepten zubereiten, zum Beispiel mit Kohl und geschrotetem Getreide.
Unter Anleitung von Mitgliedern des Vereins „Erlebtes Mittelalter Kiel“ könnten die Mädchen und Jungen Lederbeutel fertigen, Wäscheklammern aus Holz oder Werkzeug mit dem Schmied herstellen. Abends könnte man am Lagerfeuer sitzen, Lieder oder Geschichten aus damaliger Zeit hören und sogar in den mit Heu ausgelegten Scheunen übernachten. Die Lehrer schienen beeindruckt, und so manch einer wird möglicherweise an seine eigene Schulzeit mit eher langweiligem Geschichtsunterricht gedacht haben.
„Hier gibt es so tolle Möglichkeiten, einen handlungsorientierten Unterricht zu gestalten und Geschichte wirklich erlebbar machen“, meinten Geschichtslehrerin Wiebke Reese und Referendarin Annalea Striepke an der Hauptschule Bad Bramstedt. Sie hatten das Fortbildungsangebot auf den Internetseiten des Institutes für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holsteins (IQSH) entdeckt und gleich mit Jürgen Matthiesen, der dieses Projekt leitet, die Teilnahmemodalitäten geklärt. „Der Nachmittag hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Und wir kommen ganz bestimmt mit unseren Schülern der 7. Klasse wieder“, war sich Wiebke Reese sicher.
Der Plan klingt schon recht konkret: Möglichst nach den Osterferien 2009 soll der Ausflug nach Lütjenburg realisiert werden. Bis dahin bleibe ausreichend Zeit, um das Projekt sorgfältig vorzubereiten, Themenschwerpunkte zu setzen, der Neugier der Kinder zu wecken und schließlich alle Fragen rund um die Betreuung der Kinder zu klären, meinte die Pädagogin.
Hartmut Eller freute sich über solche Resonanz, auch von Lehrern aus Bad Segeberg, Ahrensbök, Ratzeburg, Timmendorfer Strand „und vor allem aus Lütjenburg“, betonte der „Burggraf“, der schon vielfach versucht habe „Eulen nach Athen zu tragen“. Es gebe Zuspruch aus Hamburg, Kiel und anderen Städten, aber das Lütjenburger Schulzentrum nutze den Schatz quasi vor der eigenen Tür bislang zu wenig. Doch das könne sich jetzt ändern, denn auch die Lehrer des Schulzentrums waren von den Möglichkeiten begeistert.

Tag des offenen Denkmals an der Turmhügelburg

Zehntausende im Norden haben zum 16. Tag des offenen Denkmals am 14. September historische Gebäude und Gedenkstätten besucht. Die bundesweite Aktion behandelte in diesem Jahr die Themen Archäologie und Bauforschung. Ein Schwerpunkt dews Archäologischen Landesamtes Schleswig Holstein waren in diesem Jahr die Turmhügelburgern im Kreis Plön.
Ziel sei es, die Denkmalpflege bekannter zu machen und um Verständnis für die Arbeit zu werben, sagte der Leiter des Archäologischen Landesamtes, Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim, bei seinem Besuch der rekonstruierten Turmhügelburg im Lütjenburger Nienthal. Dieser Nachbau einer Turmhügelburg beruht zum Teil auf Erkentnissen der von wissenschaftlern in den 70ziger Jahren ausgegrabenen Turmhügelburg in Futterkamp. Der kleine und große Schlichtenberg lieferten seinerzeit den Wissenschaftlern wertvolle Erkenntnisse über die Anlage einer solchen Burg, an diesen orientierte sich auch der Nachbau der Turmhügelburg im Lütjenburger Nienthal.
Ehrenamtliche und professionelle Baudenkmalpfleger gaben am "Tag des offenen Denkmals" an der Turmhügelburg und in vielen anderen Orten bei Führungen und anhand praktischer Beispiele Einblick ein ihre Arbeit. Das Engagement zeige deutlich, dass viele sich mit dem kurlturellen Erbe im Land idendifizierten, sagte Carnap-Bornheim. Viele eigentümer denkmalgeschützter Gebäude hätten zu dieem Tag ihre Pforten geöffnet, um auch zu zeigen, wie eine moderne Denkmalpflege aussehen kann, wie Objekte geschützt und doch angemessen genutzt werden können.

Kleine Maus ganz groß - der Lütjenburger Aufbruch

Ostholsteiner Anzeiger 8.September 2008

Die Turmhügelburg im Nienthal bot am Wochenende einmal mehr die Kulisse für ein mitelalterliches Treiben. Edle Ritter, Händler und handwerker, Musiker und Gaukler bevölkerten das Gelände. Rund 70 Zelte waren zum "Lütjenburger Aufbruch" aufgeschlagen.
Mit einem stimmungsvollen Auftakt am Lagefeuer hatte das ausgelassene Fest, das gemäß alter Tradition im nachempfundenen 13. Jahrhundert nach der eingebrachten Ernte gefeiert wurde, am Freitagabend begonnen. Tagsüber war dann ein munteres Markttreiben angesagt. Handwerker boten dabei ihre Waren an. Backofen und Schmiede waren in Bertrieb. Auf dem Turnierplatz traten Ritter zum Kampf um die Burg an. Die Gruppe "Frölich Geschray" zog mit ihren Dudelsäcken und Blockflöten über das Gelände und bot derbe Sauf- und Spottlieder genauso wie gefhlvollen Minnegesang. Tänzerinnen und Geschihtenerzähler unterhielten das Volk. Den Besuchern bot sich ein wahrlich buntes Bild.
Ein echter Spaß war etwa das Mäuse-Roulette von Stephanie Maus ("Ich heiße wirklich so") von der schleswiger Mitelaltergruppe Charivari. Für welchen der kleinen eingänge einer gebauten Modellburg sich Paul, die lebende Wüstenmaus entscheidet, das sollte der marktbesucher ein Einsatz einer Mze tippen. Lag er richtig, verdoppelte sich dieser. Orientalisch ging es im Zelt von Rashid Al-Hakawati oder mit bürgerlichem Namen Frank Brox zu, der kleinen und großen Zuhörern in seinem Zelt Geschichten von menschlichen Schwächen erzählte. Seit mittlerweile fünf Jahren laufen die jährlich drei Mittelalterfeste in Nienthal unter der Regie der Freunde der Turmhügelburg. Wichtig ist den organisatoren dabei, so deren Vorsitzender Hartmut Eller, dass es authentisch zugeht, dass dem Publikum ds Mittelaltertreiben greifbar präsentiert wird.

Eine lehrreiche und vergnügliche Zeitreise ins Mittelalter

Lütjenburger Kurier, 17. Juli 2008

Klirrende Schwerter und stampfende Hufe lockten erneut Tausende an die Turmhügelburg zur "Mittelalterey". Es war am Ende ein fröhliches und friedliches Lager mit zufriedenen Besuchern und teilnehmenden Gruppen, und auch das Wetter spielte mit.
Schon vor Öffnung der Toren kamen die ersten Besucher, und dann riss der Strom auch nicht mehr ab. Während in der Burganlage selbst die Mitglieder des "Erlebten Mittelalters Kiel" den Besuchern das Alltagsleben in einer solchen Anlage aus dem Jahr 1250 vorlebten, schaufelte Köhler Arne Paysen die Früchte seiner harten Arbeit: Säckeweise Holzkohle. Eine Woche lang lebte er in seiner kleinen Holzhütte, um alle zwei Stunden nach seinem Meiler zu schauen. Immer wieder musste er nachstopfen, weil der starke Westwind das Feuer im Inneren des Meilers wieder anzufachen drohte. Glimmen sollte der Meiler, nicht verbrennen.
Weit über die Zeltstadt hinweg lockte das helle Klirren von Schwertern die Besucher zur Reitbahn. Auf dem Sandplatz hatten Reihen von schwer bewaffneten Rittern Aufstellung genommen. Sie demonstrierten eindrucksvoll, wie damals Wikinger und Ritter gegeneinander antraten. Ein Highlight war sicherlich für viele der Auftritt der "Timetrotter" aus Hannover. Als ottonische Reiter des Hochmittelalters zogen sie die Besucher in ihren Bann. Dumpf dröhnten die Hufe auf dem Sandboden, als sie mit Lanze und Sauspieß das perfekte Zusammenspiel von Pferd und Reiter im Kampf und auf der Jagd vorführten.
Auf dem Schlachtfeld wurde die Reiterei vor allem dafür eingesetzt, die dichten Reihen der aufgezogenen Ritter zu Fuß durchbrechen. Ein Raunen ging durch die Zuschauer, als die Pferde immer schneller auf die nur durch ihre Schilde und Panzerhemden geschützten Ritter zuritten und sie letztlich ungestüm zur Seite drängten. Nicht weniger eindrucksvoll der Kampf von zwei mit Schwertern bewaffneten Reitern gegeneinander.
Friedlich und beschaulich ging es dagegen in der Zeltstadt der angereisten Gruppen zu. Handwerker boten ihre selbstgefertigten Waren feil, ein Seiler drehte mit den Kindern Springseile. Wer Lust hatte, konnte filzen oder beim EGrafen von Holstein" einmal selbst in eine Ritterrüstung schlüpfen. Erstmals dabei war der neue Zeidler der Burg. Als mittelalterlicher Imker wird er demnächst auch an der Burg seine Körbe in der burgeigenen Imkerei aufstellen und Honig anbieten. Nicht weniger gefragt war das im eigenen Ofen gebackene Brot der Burg. Offenbar hat sich der Ruf des "Burglaibs" mittlerweile herumgesprochen. Nicht weniger lang waren die Schlangen der Wartenden beim anschließend gebackenen Kuchen. Rund 80 Brote können im dem Backofen in einem Durchgang gebacken werden. Dann muss der Ofen einige Stunden abkühlen, bevor er wieder angeheizt werden kann. Deshalb kann an der Burg bei den Lagern immer nur zweimal am Tag gebacken werden.
Für alle, die letztlich kein Brot oder Kuchen mehr abbekommen haben, ein Trost: Am ersten September-Wochenende wird wieder gebacken. Denn dann lädt "Burgherr Eberhard von Bodendiek" wieder zum "Lütjenburger Aufbruch".

Gekreuzte Klingen, Kettenhemden und Lederkutten

Kieler Nachrichten, 14.Juli 2008

„Mittelalterey“ verschaffte Eindruck von längst vergangener Epoche

In die Turmhügelburg in Lütjenburg zog am Wochenende wieder mittelalterliches Leben ein. Burgherr Eberhard von Bodendiek hatte zur „ Mittelalterey“ aufgerufen. Das historische Lager lockte Ritter, Reiter und Musikanten aus ganz Deutschland an, die ihre Zelte im Nienthal aufschlugen.

Ganz friedlich liegen die weißen Zelte im Kessel des Nienthals. Hier und da steigt etwas Rauch empor. Am Rande thront die Turmhügelburg wie eine ruhende Festung. Nur wer sich dem Lager nähert, bemerkt schnell das emsige Treiben: Gewandete laufen hin- und her, aus einigen Zelten ist ein lauten Klopfen und Hämmern zu hören, aus der Ferne erklingen Bänkelsängerlieder und vom Turnierplatz weht der Wind laute Rufe durch das gut besuchte Nienthal. Eine Menschentraube hatte sich um den braunen Sandplatz versammelt. Vor den Köpfen der Zuschauer rasseln die Schwerter, auf dem Sandboden springen in Kettenhemd und Lederkutte gewandete Männer wild umher: Schaukampf steht auf dem Programm. Wikinger und Ritter liefern sich eine erbitterte Schlacht.
„Wir wollen das Mittelalter erlebbar machen“, erklärte Hartmut Eller alias Burgherr Eberhard von Bodendiek. Er ist der erste Vorsitzende des Fördervereines der Lütjenburger Turmhügelburg. Der junge Verein zählt rund 260 Mitglieder. „Wir suchen auch Sponsoren, die das Mittelalter unterstützen wollen“, sagte der Burgherr.
Mit Veranstaltungen wie der Mittelalterey hofft der Verein, neue Interessenten und Förderer zu gewinnen, um aus der Turmhügelburg ein erlebbares Museum zu schaffen. „Zur Zeit ist unser Schwerpunkt noch die Fertigstellung, aber das Ziel ist es, Leben hier reinzubringen“. So könnte sich Eller vorstellen, dass außerhalb von Veranstaltungen regelmäßig mittelalterliche Gruppen die Häuser bewohnen.
Zur Mittelalterey standen in diesem Jahr die Pferde im Vordergrund. Die Timetrotter aus Hannover zeigten wie damals hoch zu Ross gekämpft wurde. „Für unsere Gäste bieten wir in Zukunft immer zwei Veranstaltungen mit Reitern an“, erklärte Hartmut Eller. Im Herbst wird es die nächsten berittenen Kämpfe am Fuße der Turmhügelburg geben.

Attilas Erben kommen zurück

Ostholsteiner Zeitung, 17.Juni 2008

Im schnellen Galopp zügellos eine Bahn entlang zu jagen und dabei noch gezielt Peile auf ein Ziel abzuschießen - und dies sogar zu treffen. Das haben sich die Steppenreiter auf die Fahnen geschrieben. Seit dem Wochenende haben die Steppenreiter in Deutschland eine neue Adresse: eine nach ihren Vorgaben gebaute Reitbahn an der Turmhügelburg im Lütjenburger Nienthal.

Die Ursprünge des berittenen Bogenschießens liegt in den Steppen Zentralasiens bei den Skythen und Parthern. Was für die antiken Reiterkrieger eine Kampfkunst zu Pferde war, ist heute eine Sportart, die über Ungarn nach Deutschland gekommen ist. 2006 gründeten sich die Steppenreiter als bundesweiter Verein mit rund 60 aktiven Mitgliedern. Sie sehen sich in der Tradition der Hunnen Attilas oder der Mongolen Dschingis Khans, die Jahrhunderte lang mit ihren überfallartigen Angriffen die damalige Welt in Angst und Schrecken versetzten. Im 9. und 10. Jahrhundert waren die berittenen Bogenschützen das Aushängeschild des ungarischen Militärs.
Die eigentliche Bahn ist 90 m lang und in drei jeweils 30 m lange Abschnitte eingeteilt. Im vollen Galopp braucht ein Pferd etwa 16 Sekunden, um die Gesamtstrecke zurückzulegen. In den ersten 30 m versucht der Schütze schräg nach vorn am Hals des Pferdes vorbei auf das erste Ziel zu schießen. In den zweiten 30 m dreht er sich nach links, um ein Ziel seitlich zu treffen. Im letzten Abschnitt dreht sich der Reiter nach hinten. Das ist der schwierigste Teil der Übung. Denn bei diesem so genannten Parther-Schuss muss sich der Reiter ganz auf sein Pferd verlassen können. Spitzenreiter schießen bis zu 18 Pfeile bei einem Durchritt. "Dabei kommt es auf die Einheit von Reiter, Pferd und Bogen an", sagt der Deutschland -Vorsitzende Niels-Olaf Lüders aus Brandenburg. Das heißt auch, dass die Pferde speziell trainiert werden müssen, selbständig ohne Zügel nur auf Schenkeldruck zu reagieren.
Die Reitbahn an der Turmhügelburg ist aus Sicht der Steppenreiter wohl die beste, die in Deutschland zu finden ist - von der Anlage der Bahn her wie auch von der Einbettung in die Landschaft am Rande der mittelalterlichen Burganlage. Bereits im Juli werden die Steppenreiter wieder an der Turmhügelburg sein. Ein großes Treffen wird dann für das Lagerwochenende Anfang September geplant. Vom nächsten Jahr an wird Lütjenburg dann einen festen Platz im Turnier- und Wettbewerbskalender der Steppenreiter haben.

Nagelneuer altertümlicher Reitplatz

Kieler Nachrichten, 16. Juni 2008

Platz an der Lütjenburger Turmhügelburg von reitenden Bogenschützen eröffnet

Das Gelände an der Turmhügelburg in Lütjenburg ist um eine echte Attraktion reicher. Die Rede ist von einem Reitplatz der besonderen Art, und zwar von einem, auf dem Wettkämpfe in altertümlicher oder mittelalterlicher Manier ausgetragen werden können. Hartmut Eller, der Vorsitzende des Vereins der Freunde der Turmhügelburg, eröffnete den Platz am Sonnabend in Anwesenheit von Vereinsfreunden und Reitern der etwas anderen Art.
Anwesend waren nämlich mit Niels-Olaf Lüders der Vorsitzende des Bundes der Steppenreiter. Was sich hinter dem Begriff „Steppenreiter“ verbirgt, wurde den Zuschauern gleich live demonstriert: Bogenschießen vom Pferd aus, oder im Fachjargon „Berittenes Bogenschießen“. „Eine noch junge Sportart“, erläuterte Lüders, , die aus Ungarn nach Deutschland geschwappt ist“. Und die hat es in sich: Die Wettkämpfer müssen aus dem Galopp heraus Pfeile auf eine Scheibe schießen, aber nicht nur nach vorn, sondern auch zur Seite und nach hinten. Da müssen schon, so Lüders, eine Menge Vertrauen zu den Pferden vorhanden sein, „ denn man braucht beide Hände zum Schießen und man sieht nicht, wohin das Pferd galoppiert“.
Zur neuen Reitanlage an der Turmhügelburg  sagte der Steppenreiter-Chef, dass es sich um die wohl beste Anlage in Deutschland handelt. Was kein Wunder ist, wurde sie doch exakt nach den Anforderungen der Sportler konzipiert: ein Rechteck, hart genug zum kämpfen, weich genug zum Fallen und wasserdurchlässig zum schnellen Trocknen nach Regen. Während der Platz die Arena für Schwertkämpfe hoch zu Ross, Turniere und Schauveranstaltungen bilden wird, steht den Bogenschützen und Lanzenkämpfern eine 90 Meter lange Gerade zur Verfügung. Hier kann man sich im Galopp begegnen, sich vom Pferd stoßen oder auch auf die Scheibe schießen. Und es bleibt immer genug Auslauf für die Pferde.
Bereits am 12. und 13. Juli bei der „Mittelalterey“, kündigte Hartmut Eller an, werden Steppenreiter aus ganz Deutschland erste richtige Wettkämpfe auf dem neuen Platz austragen. Und es sei nur eine Frage der Zeit, „das hier auch Deutsche Titelkämpfe und Europameisterschaften stattfinden“.    

Gottesdienst ein großer Erfolg

Kieler Nachrichten, 16. Juni 2008

Der Versuch ist geglückt. Dieses Fazit konnte der Lütjenburger Pastor Volker Harms-Heynen am Sonnabend gegen 18:00 Uhr ziehen.Gemeinsam mit dem Förderverein der Turmhügelburg hatte er zum ersten Open-Air-Gottesdienst auf dem Burggelände eingeladen. Mit der Einschränkung, dass der Gottesdienst vorsichtshalber ins mittelalterliche Wirtschaftsgebäude verlegt wurde – um plötzlichen Schauerereignissen zuvor zu kommen.
50 bis 60 Besucher mögen es am Ende gewesen sein, die auf den harten Holzbänken im Burggebäude Platz nahmen, darunter auch einige Gewandete, sprich Vereinsmitglieder in Mittelalter-Gewänder. Burgherr Hartmut Eller, der den Gottesdienst mit vorbereitet hatte, der nebst anderen Vorstandsmitgliedern in der Liturgie fürs Psalmen lesen eingestellt waren, hatte am Ende noch eine Überraschung parat. Frisches Brot, Frischer Käse und Getränke sollten dafür sorgen, dass die Besucher nach dem Gottesdienst „nicht gleich alle auseinanderlaufen, sondern noch ein wenig zum Klönschnack bleiben“.
Nach dem Erfolg dürfte als sicher gelten, dass es an der Burg weitere Gottesdienste geben wird. Und dies nicht zuletzt, weil eine kleine Kapelle als weiteres Gebäude ohnehin schon in der Planung ist – das Fundament ist bereits gegossen. Und wenn wieder Geld verfügbar ist, wird weiter gebaut.

Wikinger stürmten die Burg

Das "Ehrbare Lütjenburger Schwert" hat einen neuen Sieger - es ist der Vorjahresgewinner Kedek. Und die Turmhügelburg erlebte eine Premiere. Noch nie hat ein Wikinger beim traditionellen Dreikampf um das Schwert mit Bogen, Axt und Speer es geschafft, zweimal hintereinander zu gewinnen. Entsprechend stolz war auch der Sieger. Er durfte als seinen persönlichen Preis einen vom Turmschmied Arne Focke handgefertigten Dolch mit nach Hause nehmen. Und es ist nicht irgendeiner. Die Klinge ist aus feinstem Damaszener-Stahl, der Griff aus tausendjähriger schwarzer Mooreiche aus dem Plöner See. Mehr als 20 Wikingersippen aus dem ganzen Norden hatten sich zum Pfingst-Thing an der Turmhügelburg im Lütjenburger Nienthal eingefunden. So wild wie die Nordmänner auch aussahen, so friedlich gaben sie sich und entführten die vielen Tausend Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung war die Fischerei der Wikinger - komplett mit einem restaurierten 1000 Jahre alten Einbaum, einem Flachwasser-Prahm und einer Räucherei. Im Burggraben schaukelte die Sleipnir, ein von Arbeitslosen im Rahmen eines Förderprojektes gebauten Ruderbootes der Wikinger.
Aber auch die Showkämpfe kamen nicht zu kurz. Spannend, launig und lehrreich zugleich waren die Erklärungen von Wikinger Stefan Lösch, der genau wusste, warum ein Wikinger "grimmig" schaut (unter der Grimme des Augenschutzes seines Helmes) oder ein Wikinger eben nie einen Helm mit Hörnern trug. Handwerker und Händler rundeten das Markgeschehen ab. Auch eine Modenschau fehlte nicht. Liebling der Besucher war von der ersten Stunde an der zottelige Poitou-Esel mit seinem Führer aus dem Tierpark Arche Warder. Von dort kamen auch die Jacobsschafe. Sie sind ursprünglich in Großbritannien beheimat gewesen und wurden wegen ihrer sehr spinnfähigen Wolle gehalten.
Das mittelalterliche Gehöft rund um die Turmhügelburg ist erneut gewachsen. Vorbild für die große Scheune ist der Hof Horst aus Gödersdorf bei Schönberg von 1535. Auch der kleine mit Reet gedeckte Kornspeicher hat seine Vorbilder in der Probstei. Noch nicht ganz fertig ist der Brunnen im Burgrund. Er soll nun bis zur "Mittelalterey" im Juli fertig werden. Bevölkert wurde das Gehöft erneut von den Mitgliedern des "Erlebten Mittelalters Kiel" - als Dorfbewohner lebten sie den Besuchern das Mittelalter praktisch vor. Ganz wie damals wurde auf offenem Feuer im Wohn/Stall-Gebäude gekocht. Vor der Scheune stand der Drechsler, im Wirtschaftsgebäude wurde getöpfert, gewebt, gestickt und mit Leder gearbeitet. Auch die Tiere wollten versorgt sein.

Für den Trägerverein bleibt noch viel zu tun. Bis zum Juli muss auch die Reitbahn fertig werden, denn für die Mittelalterey steht ganz im Zeichen der Ritter und Reiter.

3000 Menschen schauten weit zurück in die Vergangenheit

Kieler Nachrichten, 13 Mai 2008

Wikinger standen am Wochenende im Blickpunkt – Mittelalter in der Turmhügelburg

„Wir wollen nicht nur mittelalterliche Bauwerke vorführen, wir wollen zeigen, wie die Menschen darin gewohnt, gelebt gearbeitet haben.“ Diesen selbst gesteckten Anspruch konnte der Förderverein der Turmhügelburg am Pfingstwochenende mal wieder voll erfüllen.

Rund 20 Gruppen mit über 200 Mitgliedern aus Norddeutschland und Polen hatten sich zum 6. Wikinger-Pfingstreffen eingefunden. Und die Spielregel lautete wie jedes Jahr: Alles soll so echt wie möglich an vergangene Zeiten erinnern. Dass dies auch in diesem Jahr wieder gelang, davon konnten sich rund 3000 Zuschauer überzeugen.
Bei seinem Rundgang stößt Burggraf Eberhard von Bodendiek (Hartmut Eller, Vorsitzender des Fördervereins) gleich im Eingangsbereich auf Matthias Opitz aus Kiel. Er gehört der Kieler Gruppe „Erlebtes Mittelalter“ an, die mit der Anlage im Lütjenburger Nienthal in besonderer Weise verbunden ist, und die mit ihren Mitgliedern einen wichtigen Teil der personellen Kulisse bildet.
Opitz selbst ist unermüdlich damit beschäftigt, mit einem Zieh-Eisen einen dicken Ast von seiner Rinde zu befreien. Später soll der Ast zusammen mit elf anderen Holzstützen das Traggestell für ein Zelt bilden. Gleich dahinter zeigt „Valder“ (mittelalterliche Form von Walter) alias Matthias Poese, wie um 1250 herum gedrechselt wurde.
Am und im Burggraben der Turmhügelburg sind Exponate mittelalterlichen Fischfangs zu sehen, darunter ein 1000 Jahre alter, restaurierter Einbaum. Und natürlich wird wie auf einem historischen Thing (Markt-Treiben) mit allem gehandelt, was Menschen auch schon damals zum Leben und zum Amüsement brauchten. Da durfte auch der traditionelle Dreikampf (Speer- und Axtwurf, Bogenschießen) sowie eine Modenschau nicht fehlen.
Hartmut Eller und Schatzmeister Klaus Dygutsch zeigen sich sehr zufrieden bei ihrem Rundgang. Immerhin ist es gelungen, im vergangenen Herbst drei weitere Bauwerke der Anlage (fast) fertigzustellen: den Brunnen, eine große Scheune und einen Kornspeicher nach historischen Vorbildern.

Die nächsten Mittelalterfeste folgen am 12. und 13. Juli sowie vom 5. bis zum 7 September. Und nächstes Jahr zu Pfingsten geben wieder die Wikinger den Ton auf der Burg an.

Edle Stahlrösser machten Rast an der Turmhügelburg

Kieler Nachrichten, 03. Mai 2008

Mit ihren Stahlrössern machten 44 Motorradfahrer aus mehreren Lions-Clubs in Deutschland am Himmelfahrtstag die Lütjenburger Turmhügelburg „unsicher". An dieser ersten Station ihrer Tour waren die „motorisierten Ritter" Gast des örtlichen Clubs.
Organisiert wurde diese „Lions-Bike-Tour" von den Clubs Lütjenburg und Eutin gemeinsam. Bis zum Sonntag stehen noch verschiedene Routen zur Auswahl: Unter anderem nach Hohwacht, entlang der Lübecker Bucht oder um den Großen Plöner See. In den vergangenen Jahren waren die Lions-Biker stets in anderen Bundesländern unterwegs gewesen.
Sinn dieser Veranstaltung war es allerdings nicht nur, reizvolle Landschaften zu erleben, sondern jede Tour dient auch dazu, Spenden für einen guten Zweck zu sammeln. So waren 2007 durch die Teilnehmer und Mittel der Clubs Lütjenburg und Eutin 9000 Euro zusammengekommen, mit denen die Arbeit der Kinderkrebshilfe Kiel unterstützt wurde. Der Erlös der Tour 08 steht noch aus, doch auch er soll einem Kinderprojekt zugutekommen.

Glockenläuten auf der Turmhügelburg

Kieler Nachrichten, 03. April 2008

Neben dem Wohnhaus des Ritters soll eine Kapelle entstehen

Das Mittelalterzentrum im Lütjenburger Nienthal soll in diesem Jahr erweitert werden. So rechnet der Vorsitzende des Turmhügelburg-Fördervereins, Hartmut Eller, nicht nur mit der Fertigstellung des Wirtschaftsgebäudes sondern auch damit, schon bald Wasser aus dem, mit Feldsteinen aufgemauerten Brunnen, im Burghof schöpfen zu können.

„Es kommt aus fünf Meter Tiefe und hat sogar Trinkwasserqualität. Das hat ein Gutachten ergeben“, freute sich Eller. Bereits abgeschlossen sind nach seinen Worten die Arbeiten an dem kleinen, mit Reet gedeckten Kornspeicher, wie sie heute auch noch in der Probstei zu finden seien. Zum Abschluss der Bauphase wolle der Verein noch eine Kapelle neben dem Wohnhaus des Ritters errichten. „Kapelle aus der Zeit des Mittelalters gibt es noch im Herzogtum Lauenburg. Sie sind Vorbilder für unsere Konstruktion“, erklärte der Vorsitzende.
Bei diesem Projekt drängt die Zeit, weil Ende 2008 die bereits bewilligten EU-Fördergelder ausliefen. „ Noch haben wir aber die geforderten Eigenmittel nicht zusammen. Deshalb hoffen wir auf Sponsoren, um die zugesagten Mittel nicht verfallen lassen zu müssen“. Dabei habe der Förderverein schon eine alte Kirchenglocke im Internet ersteigern können, und die Kirchenleitung habe auch bereits zugesagt, dass die Kapelle geweiht und künftig für Gottesdienste – erstmals am 14. Juni um 18 Uhr – genutzt werden, verriet Hartmut Eller.
Mit der „Magnetwirkung“ der Lütjenburger Turmhügelburg zeigte er sich zufrieden. So seien im vergangen Jahr mehr als 35000 Besucher bei Veranstaltungen und Führungen registriert worden. Das würde auch weiterhin angeboten, bis zum Ende der Herbstferien regelmäßig Mittwochs und an Wochenenden um 15 Uhr. Nasse Füße braucht sich nach seinen Worten auf dem Gelände künftig niemand mehr zu holen. „Wir sind dabei, die große Wiese mit einem Entwässerungssystem trocken zu legen. Von den umliegenden Feldern fließt das Oberflächenwasser direkt in unser erheblich vergrößertes Biotop. Zusätzlich wurde ein Graben gezogen“. Zusätzlich würden noch, mit Unterstützung durch den Kreis, Bäume und Büsche zur Auflockerung gepflanzt. Belebt soll die Anlage im Nienthal nicht nur durch die drei geplanten Lager und Märkte. Zu Pfingsten wird der Wettkampf um das „ehrbare Lütjenburger Schwert“ ausgetragen, im Juli wird ein Wikingerlager im Zeichen der „Mittelalterey“ aufgebaut, und am ersten Septemberwochenende lockt der „Lütjenburger Aufbruch“ drei Tage lang mit buntem Programm für die ganze Familie. Darüber hinaus wird die Burganlage an Wochenenden von Mittelalter – Gruppen aus ganz Deutschland und von Mitgliedern der Kieler Gruppe „Erlebtes Mittelalter“ bewohnt. Schließlich werden auch Workshops zum Bogenbau, Schmieden, Hand- und Lederarbeiten angeboten.

Die Turmhügelburg lockt mit Rittern und Reitern

Lütjenburger Kurier, 27. März 2008

Schleswig Holsteins Mittelalterzentrum vollendet weitere Bauten

Die Turmhügelburg geht mit hohen Zielen in das Jahr 2008. Höhepunkt ist die Fertigstellung des Wirtschaftsgebäudes und des Brunnen auf den Burghof des Mittelalterzentrums Schleswig Holsteins im Lütjenburger Nienthal. „Wenn das Wetter mitspielt, werden wir den Lehmputz außen am Gebäude bis Pfingsten auftragen können“, so der Vorsitzende des Fördervereins, Hartmut Eller.
Vorbild, was die Größe angeht, ist das Hallenhaus aus den ersten Jahren des 13. Jahrhunderts auf dem „Großen Schlichtenberg“ bei Futterkamp. Als Vorlage für den Aufbau diente der Hof Horst aus Gödersdorf bei Schönberg/Holst. Aus der Zeit um 1535. Natürlich gehört zu einer Burganlage auch ein Brunnen, aus dem der Ritter und sein Gesinde Wasser ziehen können. Das Wasser des runden, aus Feldsteinen gemauerten Brunnens, kommt aus rund 5 m Tiefe und hätte nach einem Gutachten sogar Trinkwasserqualität. Schon fertig ist der kleine, mit Reet gedeckte Kornspeicher. „Speicher dieser Art findet man heute noch in der benachbarten Probstei. In ihnen wurde früher das gedroschene Korn gelagert“, so Eller weiter.
Zum Abschluss der Bauphase will der Verein noch den Bau einer Kapelle verwirklichen. Sie soll eben hinter dem Wohnhaus des Ritters entstehen. „Kapellen aus der Zeit des Mittelalters finden sich heute noch im Herzogtum Lauenburg, sie sind Vorbilder für unsere Konstruktion“. Bei diesem Projekt drängt die Zeit. Ende des Jahres laufen die bereits bewilligten Fördermittel der EU aus. Noch aber hat der Verein nicht die gesamte Summe der geforderten Eigenmittel zusammen. „Wir hoffen auf Sponsoren, damit die bewilligten Mittel nicht letztlich doch ungenutzt verfallen“, betonte Eller. Eine alte Kirchenglocke hat der Verein immerhin schon im Internet ersteigern können. „Die Kirchenleitung hat uns bereits zugesagt, dass die Kirche geweiht wird und dann auch für Gottesdienste genutzt kann“, sagte der Vereinsvorsitzende. Einen ersten Freiluftgottesdienst wird es an der Burg am 14. Juni (18 h) geben.
Besonders Wert legt der Verein auch in diesem Jahr auf seine Familien-Führungen. Sie werden zwischen Ostern bis zum Ende der Herbstferien jeweils am Mittwoch, Sonnabend und Sonntag um 15 Uhr angeboten. Zudem wird die Burganlage an vielen Wochenenden von Mittelaltergruppen aus ganz Deutschland bewohnt sein. Die Mitglieder des Erlebten Mittelalters Kiel leben und arbeiten zudem an der Burg. Außerdem werden Workshops zu speziellen Themen wie Bogenbau, Schmieden, Handarbeit oder Lederarbeiten angeboten.
Führungen und viele Mitmach-Aktionen stehen auch im Mittelpunkt der drei geplanten Lager und Märkte. Pfingsten geht es los mit dem „Wettkampf um das ehrbare Lütjenburger Schwert“ beim „Wikingerlager“. Mitte Juli steht die Burg dann ganz im Zeichen der „Mittelalterey“ mit Rittern und Reitern. Am ersten Septemberwochenende lockt dann wieder der „Lütjenburger Aufbruch“ über drei Tage mit Gaukeley und buntem Treiben für die ganze Familie.
Im vergangen Jahr haben sich trotz des verregneten Sommers mehr als 35000 Besucher an der Burg informiert und die Veranstaltungen besucht. Nasse Füße soll sich in diesem Jahr niemand mehr holen. „Wir sind dabei, die große Wiese mit einem Entwässerungssystem trocken zu legen“, so Eller, „das von den umliegenden Feldern abfließende Oberflächenwasser wird gleich abgeleitet in unser erheblich vergrößertes Biotop. Außerdem haben wir einen Graben gezogen, der die Wiese auflockert und das dort anfallende Wasser ableitet“. Mit Unterstützung des Kreises Plön gepflanzte Bäume und Büsche sollen zudem die Wiese auflockern.

Zwei neue Gebäude für die Turmhügelburg

Lütjenburger Kurier, 31. Januar 2008

Schleswig Holsteins Mittelalterzentrum nimmt Gestalt an. Er misst zwar nur 3 x 5 m, aber er ist ein Schmuckstück: der kleine Kornspeicher, bei dem am Donnerstag Richtfest an der Turmhügelburg im Lütjenburger Nienthal gefeiert wurde. Im Mittelalter dienten diese Speicher als Lager für Korn und andere Feldfrüchte. Der Speicher vervollständigt das Gebäude-Ensemble rund um die Turmhügelburg. Damit konnte der Förderverein des Mittelalterzentrums schon zum zweiten Mal innerhalb von nur acht Wochen Richtfest feiern.
Anfang Dezember wurde das Wirtschaftsgebäude gerichtet. In der großen Scheune konnten Wetter unabhängig alle Holzarbeiten für das nächste Gebäude durchgeführt werden,so dass der Speicher nur noch zusammengefügt werden musste.
Finanziell ermöglicht wurde der Bau durch eine Spende der Marius Böger Stiftung aus Plön, die dafür 10000 Euro bereit stellte. „Ohne diese Hilfe, die die EU-Mittel ergänzen, wären wir längst noch nicht so weit“, freute sich „Burgherr“ Hartmut Eller. Die EUFörderung liegt bei knapp 50 Prozent der eigentlichen Baukosten. Auch bei der Errichtung des großen Backhauses und der Schmiede hat sich die Marius Böger Stiftung schon beteiligt. Die Stiftung engagiert sich für den Naturschutz und fördert Vorhaben der Landeskunde.
Bereits in der nächsten Woche werden die Dachdecker anrükken und den kleinen Kornspeicher mit einem Reetdach eindecken. Sobald es dieTemperaturen zulassen, werden die Lehmputzarbeiten an den Außenwänden des Wirtschaftsgebäudes weiter gehen. Auch das schwere eicherne Eingangsportal der Scheune fehlt noch. Bis zum Frühjahr werden beide Gebäude - und der Brunnen auf dem künftigen Marktplatz - in jedem Fall fertig sein. „Damit wäre dann bis auf das große Eingangstor zur Vorburg dieser Teil des mittelalterlichen Gehöftes komplett“, so Eller weiter. „Bereits im Sommer werden wir mit der Errichtung der Kapelle im hinteren Teil der Vorburg beginnen“. Sie soll im September im Rahmen eines Gottesdienstes geweiht werden.
Bis zur Blüte im Frühjahr wird an der Turmhügelburg zudem in Kooperation mit dem Landesverband Schleswig Holsteinischer Imker eine mittelalterliche Imkerei entstehen. Sie wird vom einem Selenter „Zeidler“, wie Imker früher hiessen, betreut.

Kornspeicher erhält ein Reetdach

Kieler Nachrichten, 26.Januar 2008

Turmhügelburg: Im Sommer wird mit dem Bau einer Kapelle begonnen

Auf dem Gelände der Turmhügelburg in Lütjenburg weht schon wieder eine Richtkrone. Nachdem das vor zwei Monaten gerichtete große Wirtschaftsgebäude bereits gedeckt wurde, konnte am Donnerstagnachmittag erneut Richtfest gefeiert werden. Der kleine Kornspeicher erhält schon bald als einziges Gebäude ein Reetdach.
Sobald das Wetter es zulässt, werden die Handwerker auch daran gehen, die Wände des nur drei mal fünf Meter „großen" Hauses mit Lehm zu verputzen. Bis zum Frühjahr, so hofft der Vorsitzende des Fördervereins, Hartmut Eller, sollen die beiden Gebäude auf jeden Fall fertig gestellt sein. „Damit ist dann dieser Teil des mittelalterlichen Gehöftes - mit Ausnahme des Eingangstores zur Vorburg -komplett."
Während der Richtfeier dankte er vor allem Vertretern der Marius-Böger-Stiftung aus Plön, die 10 000 Euro für den Kornspeicher gespendet hatte. „Ohne diese Hilfe, die die EU-Mittel in Höhe von 50 Prozent der Baukosten ergänzen, wären wir längst noch nicht soweit." Auch beim Backhaus und der Schmiede habe sich die Stiftung finanziell beteiligt, lobte Eller.
Der Vorsitzende kündigte an, dass im Sommer mit dem Bau einer Kapelle begonnen werde. Außerdem habe der Förderverein noch eine mittelalterliche Imkerei auf dem Programm.

Mittelalterliche Turmhügelburg

Lütjenburg aktuelle, Januar 2008

Anlage im Stadium des Endausbaus

Auf Vorschlag der CDU Stadtvertreterfraktion wurde in den Städtischen Haushalt für 2008 letztmalig ein Zuschuss zu den Baukosten der Mittelalterburg in Höhe von 5.000 Euro eingestellt. Die Baumaßnahmen müssen im Laufe des Jahres abgeschlossen werden, da die Ko-Finanzierung aus Mitteln der Europäischen Union für die Förderung der ländlichen Räume ausläuft.
Zusätzlich stellte der Kreis Plön 20.000 Euro in seinen Haushalt für die Turmhügelburg ein.
Ein Erfolg, über den sich der als Lütjenburger Kreistagsabgeordneter Thomas Hansen besonders freut.
Jeder Euro Zuschuss bedeutet für die Turmhügelburg einen weiteren Euro aus dem Europa-Topf, so dass ein lnvestitionsvolumen von 50.000 Euro für Lütjenburg gesichert ist.

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